UPDATE BOSNIEN

**english below**

Während in Berlin weiterhin Vorbereitungen am ElecTruxX stattfinden, arbeitet ein Teil unseres Kollektivs an der Bosnisch-Kroatischen Grenze. Wir unterstützen bestehende Strukturen mit unserer Arbeitskraft und Spendenakquise.

80 % der Geflüchteten in Bosnien befinden sich nahe der kroatischen Grenze im Kanton Una-Sana. Viele von ihnen nah an der bosnisch-kroatischen Grenze. Durch den kroatischen Grenzschutz, der mit Drohnen und Wärmebildkameras arbeitet und People on the Move systematisch nach Bosnien zurückführt, schafft es nur ein Teil der Menschen Bosnien wieder zu verlassen. Die wenigen Camps die es gibt, sind mehr als ausgelastet. Die Lebensmittelversorgung ist schlecht, die hygienischen Bedingungen sind miserabel. Viele Menschen leben auf zu engem Raum (während einer Pandemie) zusammen. Wer kein Platz in den Camps findet, wohnt in leerstehenden Häusern, in Wäldern oder ist obdachlos.

Obwohl die einfachste Grundversorgung nicht gewährleistet ist, wird Unterstützungsarbeit illegalisiert und kriminalisiert. So sind die Versorgung mit Lebensmitteln, einfache medizinische Unterstützung, das Beherbergen und sogar der Transport von Menschen in medizinischen Notfällen strafbar. Für solidarische Hilfe droht der bosnischen Bevölkerung Repression in Form von Geldstrafen oder auch Haftstrafen, ausländischen Aktivist*Innen drohen Geldstrafen und die Ausweisung. Die tägliche Unterstützungsarbeit muss somit weitestgehend im Verborgenen stattfinden.

Zusätzlich zu dieser extrem angespannten Situation kommt der Winter. Kältewellen bis zu minus 20°C sind normal. Die Kälte bereitet den Menschen, die in den verlassenen Häusern oder im Wald wohnen, existenzielle Schwierigkeiten. Um Erfrierungen und dem Kältetod vorzubeugen, besteht ein Teil der täglichen Arbeit darin Menschen mit Feuerholz und Kleiderspenden zu versorgen sowie Nahrungs- und Hygieneartikel zur Verfügung zu stellen.

Trotz der extremen Wetterbedingungen gehen täglich Menschen auf das „Game“. So wird der sich meistens oft wiederholende Versuch genannt über kroatische Grenze in die EU zu gelangen, was aber nur in den seltensten Fällen gelingt. Wer von der kroatischen Polizei beim Grenzübertritt aufgegriffen wird, dem wird regelmäßig das Recht auf Asyl verwehrt und wird gegen den eigenen Willen nach Bosnien zurück gebracht. Diese systematischen „Pushbacks“ verstoßen gegen internationales Recht. Dazu kommen unzählige Berichte von Gewalterfahrungen, Folter und Misshandlungen von Geflüchteten.

Eine gängige Praxis der kroatischen Polizei ist es, die Handys und Wertgegenstände der People on the Move zu beschlagnahmen um weitere Versuche die Grenze zu überqueren zu verhindern und das Orientieren zu erschweren.

Eine Möglichkeit People on the Move zu unterstützen ist, dein altes aber funktionierendes Smartphone zu spenden!

Bring es vorbei oder schicke es an:

Linienstraße 206
10119 Berlin

Hilfe ist dringend notwendig!

Auch auf Geldspenden sind wir angewiesen um weiter aktiv sein zu können.

Kontoinhaberin: Borderless Collective e.V.
IBAN: DE21 4306 0967 1261 4544 00
BIC: GENODEM1GLS
Bank: GLS

Verwendungszweck: SPENDE


**UPDATE BOSNIA**

While preparations for ElecTruxX continue in Berlin, part of our collective is working on the Bosnian-Croatian border. We support existing structures with our work and acquisition of donations.

80% of the refugees in Bosnia are located near the Croatian border in the Una-Sana canton. Many of them close to the Bosnian-Croatian border. Due to the Croatian border guards, who work with drones and thermal imaging cameras and systematically return People on the Move to Bosnia, only some of the people manage to leave Bosnia again. The few camps that exist are more than full. The food supply is poor, the hygienic conditions are abysmal. Many people live together in too small a space (during a pandemic). Those who cannot find a place in the camps live in empty houses, in forests or are homeless.

Although the simplest basic services are not provided, most support work is considered illegal and criminalized. For example, providing food, simple medical assistance or shelter and even transporting people in medical emergencies are punishable by law. The Bosnian population is threatened with repression, including fines or even imprisonment for showing solidarity through any assistance, while foreign activists are threatened with fines and deportation. The daily support work must therefore take place largely in secret.

In addition to this extremely tense situation comes the winter. Cold spells down to -20°C are normal. The cold causes existential difficulties for the people living in the abandoned houses or in the forest. To prevent people dying of frostbite, part of the daily work is to provide people with food and hygiene items, and simply with firewood and clothing donations.

Despite the extreme weather conditions, people go on the “Game” every day. This is the name given to the often repetitive attempt to cross the Croatian border into the EU, but this only succeeds in the rarest of cases. Those who are picked up by the Croatian police while crossing the border are regularly denied the right to asylum and are brought back to Bosnia against their will. These systematic “pushbacks” violate international law. In addition, there are countless reports of violence, torture and mistreatment of refugees.

A common practice of the Croatian police is to confiscate the cell phones and valuables of any People on the Move, in order to prevent further attempts to cross the border and to make orientation difficult.

One way to support People on the Move is to donate your old but working smartphone!

Bring it by or mail it to:
Linienstrasse 206
10119 Berlin

or

Kreuzbergring 10
37075 Göttingen

Help is urgently needed!

We also depend on financial donations to be able to continue our activities.

Account holder: Borderless Collective e.V.

IBAN: DE21 4306 0967 1261 4544 00
BIC: GENODEM1GLS
Bank: GLS

reason of transfer: DONATION

*english below

Humanität kennt keine Grenzen.

Menschenverachtende und –bedrohende Lebensverhältnisse sind seit Jahrhunderten Gründe dafür, durch Flucht das eigene Leben zu sichern oder zu verbessern.

Millionen von Europäer*innen überlebten, weil sie in andere Länder flüchten oder auswandern konnten.

Heute ist Europa darauf bedacht, möglichst zu verhindern, dass die Flüchtenden dieser Welt europäischen Boden betreten. Dabei werden die eigenen humanistischen Grundsätze, Menschenrechte und Gesetze mit Füßen getreten.

Fluchtbedingungen werden künstlich verschlechtert, damit es ein großes Abschreckungspotential gibt.

  • Schlechte gesundheitliche Versorgung und Gewalt gegen Frauen, Kinder und Männer in überfüllten Lagern
  • Ertrinken lassen durch Verhinderung von Rettungsaktionen
  • Illegale Zurückweisungen von Geflüchtetenbooten in Transitländer (Türkei/Libyen)
  • Illegale Zurückweisungen von Geflüchteten nach Einreise in EU-Staaten in Nicht-EU- Staaten

Keinesfalls ist es unser Ziel den Staat in seiner Verantwortung aus seiner Pflicht zu nehmen. Jedoch können wir nicht mehr zusehen, wie Hilfestellungen nicht gewährleistet werden und die Aufenthaltsorte bewusst abschreckend und perspektivlos gestaltet werden.

Wir wollen mit unserem Engagement einen kleinen, aber dennoch wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Lebenssituation Geflüchteter leisten. Diesen gilt unsere Solidarität im Kampf für ein menschenwürdiges Leben in Sicherheit.

Mit unserer Arbeit setzen wir ein Zeichen gegen steigende rassistische Einstellungen und verwertungsorientierte, kapitalistische Denkstrukturen. Grundlegend für unsere Arbeit ist der gemeinsame Kampf für eine solidarische Gesellschaft, in der jeder Mensch unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Klasse, Geschlecht, sexueller Orientierung und Religion frei und gleichberechtig ist.

Humanität ist grenzenlos. Wir solidarisieren uns mit den Opfern von Gewalt und Ausbeutung. Wir handeln jetzt.

———–

Humanity knows no borders.

For centuries, inhumane and threatening living conditions have been reasons for people to try to secure or improve one’s own life by fleeing.

Millions of Europeans survived because they could flee to other countries or emigrate during the second world waror other times of crisis.

Today, Europe is anxious to prevent refugees from entering European soil. In doing so, its own humanistic principles,human rights and laws are trampled underfoot.

  • Flight conditions are artificially worsened, so that there is a large deterrent potential
  • Poor to no healthcare and violence against women and children
  • Allow drowning by preventing the rescue operations
  • Illegal pushbacks of refugees to transit countries (Turkey, Libya)
  • Illegal pushbacks of refugees into non-EU-countries, after having entered EU-countries

Especially with the beginning of the Covid crisis, our group saw the danger of the abandonment of the most marginalized people. In no way is it our goal to relieve the state of its responsibility to act, but neither can we just stand back and watch as help is refused, and places of refuge are deliberately designed without perspective and deterrent.

With our commitment, we want to make a small, but nevertheless important contribution to the improvement of the living conditions of refugees. Our solidarity goes out to them in the fight for a dignified life in safety.

With our work we set a sign against increasing racist attitudes and exploitation-oriented, capitalist thought structures. Fundamental to our work is the fight for a society based on solidarity, in which every human being, regardless of origin, skin color, class, gender, sexual orientation and religion is free and has equal rights.

Humanitary has no borders. We stand in solidarity with survivors of violence and exploitation. We act now.

Look!

Nun ist es endlich so weit, der Innenausbau ist weitestgehend fertig.

Interior fittings
Almost everything is done!

Mechanik
Nach der theoretischen Anfangsphase wird es nun endlich praktisch. Mit toller Unterstützung machen wir uns an die Mechanik und bringen das Auto wieder zum Laufen. Herzlichen Dank an all die helfenden Hände.

Mechanic
After the theoretical initial phase it finally becomes practical. With great support we got to work on the mechanics and got the car running again. Many thanks to all helping hands!

Dank einiger Soliaktionen sind auch wir an ein paar Kröten gekommen.


Thanks to a few soliactions we managed to make a bit of money for the project